Speditionen im Mehrfachstau – die Bürokratie mit dem Bürokratieabbau


Speditionen im Mehrfachstau – die Bürokratie mit dem Bürokratieabbau

In der Summe war die Strecke der gezählten Autobahnstaus 2024 länger als die Strecke von der Erde zum Mond und retour. Und die Stauprognosen für 2025 noch nicht mal mitgerechnet, drohen der Logistikbranche ganz irdisch weitere Ausbremser: Der so oft wie gefordert angekündigte Bürokratieabbau, bleibt er 2025 auch wieder auf der Strecke? Und die mit dem Jahreswechsel in Kraft getretenen Rechtsänderungen, wie werden sie sich konkret auswirken auf die betriebliche Praxis in den Speditions- und Logistiksparten? Noch konkreter: Greifen wir uns mal eine Spedition heraus und betrachten die Ausgangslage 2025 in ihrem Scheinwerferlicht. Was ist zu sehen im bürokratischen Paragraphendickicht?

Greifen wir bspw. die Speditionsgesellschaft Diversa, bspw. mit den digitalen Frachtenbörsen SCHÜTTGUTBÖRSE und EU Cargo24. Sie halten Frachtraum vor Richtung Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und nach Polen. Und um damit auch gleich an unserem Eingangsbeispiel zu bleiben: Die Diversa GmbH betrifft die Staubilanz 2024 schon allein deshalb, weil der Staugrund auf o.g. Routen auch an den vermehrten Grenzkontrollen lag. Und natürlich am gestiegenen Verkehrsaufkommen und den vielen Baustellen. Baustellen verursachen das Gros an Stau: auch 25 stehen Großprojekte an, Staufallen sind angekündigt.

Und wie lauten die Prognosen zum §§§-Stau? Zwischen 01.04. und 01.09.25 wird der Start des Import Control Systems 2 auch für die Straßen- und Schienenverkehrsunternehmen angekündigt. Für Tachographendaten wird ab dem 01.01.2025 die Aufbewahrungsfrist von 28 Tagen auf 56 Tage verlängert. Bis zum 18.08.25 müssen alle Fahrzeuge über 3,5 t im grenzüberschreitenden Verkehr mit sogenannten Smart-Tachographen der zweiten Generation ausgerüstet werden. Wohingegen das bereits im Oktober 2024 verabschiedete Bürokratieentlastungsgesetz ab 01.01.2025 die Aufbewahrungsfrist für Buchungsbelege von zehn auf acht Jahre verkürzt. Und nach wiederholtem Bedenken der Handels- und Speditionsbranche hat die EU die EU-Entwaldungsverordnung EUDR um ein Jahr verschoben. Palettentauschvorgänge werden vom Anwendungsbereich der EUDR wohl nicht erfasst. Der EU Data Act tritt im September ‘25 in Kraft mit Auswirkungen auf Speditionen und Logistiker.

Aber insgesamt, so kündigte es die EU-Kommission jüngst an, werde der Bürokratieabbau jetzt wichtiger als der Klimaschutz. Industriekommissar Stéphane Séjourné versprach gar einen „Schock bei der Vereinfachung“ und den Verzicht auf neue Regulierungen. Mit einem Omnibus-Gesetz zur Entbürokratisierung käme Brüssel Wünschen der Wirtschaft entgegen.

Soweit mal dieser kleine Auszug aus der Perspektive einer mittleren Spedition auf große Veränderungen – noch bevor überhaupt ein Kilometer gefahren ist. Noch Fragen? Vielleicht zu den 1000000 Details? Oder fragt man auch nach Flexibilitäts-Potential und Reaktions-Vermögen solcher Unternehmen, nach Finanzierungsreserven, verfügbaren Fachkräften, um dem ständigen Wandel, den neuen Herausforderungen zu begegnen? Frag doch mal: die KI??

Bild: © sittinan – stock.adobe.com

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